1080 v13 im Test

 

Um es vorweg zu nehmen, die 1080er Reihe von New Balance begleitet mich schon eine geraume Zeit.

Hier und da wurden in den Jahren Änderungen vorgenommen, äußerlich sichtbar vor allem an Sohle und Fersenkappe. Neue Technologien hielten Einzug und machten den Schuh immer bequemer und komfortabler. Bei Trainingseinheiten und Wettkämpfen hat der 1080er mich nie in Stich gelassen. Diese Reihe ist nicht umsonst das Flaggschiff in Sachen Dämpfung und Komfort bei New Balance.

Die 13er Variante hat nunmehr eine komplette Überarbeitung erfahren.

 

 

Kleiner Ausflug in die Geschichte

New Balance begann im Jahr 1906 in Boston, Massachusetts mit orthopädischen Schuheinlagen und produzierte schon sehr früh individuell angepasste Schuhe fürs Laufen, Basketball, Tennis und Boxen. Der weltweit erste Laufschuh mit wellenförmiger Sohle und unterschiedlichen Weiten, der „Trackter“ kam um 1960 auf den Markt. Am Tag des Boston Marathons im Jahr 1972 kaufte Jim Davis, der noch immer die Firma führt, das Unternehmen und machte New Balance zum viertgrößten Sportartikelhersteller der Welt.

Erste Eindrücke, Verarbeitung

Die Freude über den neuen Laufschuh war groß und wurde auch nicht beim Auspacken gedämpft. Was für ein Schuh, sieht irgendwie anders aus als das Vorgängermodell und wiegt auch etwas weniger. Die Mittelsohle ist voluminöser und der Schuh scheint auf noch mehr Komfort ausgerichtet zu sein. Das tolle Design wird komplettiert von einer makellosen Verarbeitung.

Die wesentlichen Neuerungen

Eine deutliche Überarbeitung hat das Mesh-Obermaterial erfahren. Es ist dichter gearbeitet als beim V12 und bietet dadurch einen besseren Halt, ist allerdings auch etwas wärmer.

Was mir gut gefällt, ist das neue Schnürsystem. Die Schnürung ist gleichmäßig angeordnet und durch quer angebrachte Ösen verteilt sich der Druck angenehm auf den oberen Fuß. Von Vorteil ist auch, dass sich der Sitz im Fersenbereich durch sanftes Ziehen der Senkel an der oberen Öse verbessern lässt.

Die Mittelsohle ist gegenüber der vom V12 etwas dicker (4 mm), hat aber - trotz ihrer 38 mm - weniger Gewicht. Das überarbeitete Fresh Foam X Material sorgt für weichere Dämpfung und gibt mehr Energie zurück.

Auch die Zwischensohle ist vorn und hinten stärker aufgebogen, so dass der Rockereffekt noch mehr zur Geltung kommt. Der Schuh wird dadurch noch dynamischer.

Die nunmehr beim V13 in Laufrichtung ausgerichtete Kerbungen auf der Außensohle unterstützen das Abrollverhalten und verleihen der Mittelsohle mehr Flexibilität. Auf der Straße ist dies von Vorteil, auf Schotterwegen und Trails kommt der Schuh jedoch leichter ins Schwimmen, da die „Querkerbung“ nicht mehr vorhanden ist. Es fehlt dort an der seitlichen Stabilität. Leichte Überpronierer und Pronierer könnten dabei Schwierigkeiten bekommen. Eine Alternative wäre hier der 860, der mehr Stabilität aufweist.

 

 

Technische Daten

Sprengung:

Die Sohle ist an der Ferse 38 mm und am Vorfuß 32 mm dick. Das ergibt eine Sprengung von 6 mm (beim V12 waren es 8 mm).

Gewicht:

Das Gewicht wurde gegenüber dem Vorgänger um ungefähr 28 Gramm reduziert und beträgt bei nunmehr bei den Herrenmusterschuhen 262 Gramm und 206 Gramm bei den Damen.

Läufertyp:

Der Fresh Foam X 1080 V13 ist ein Neutralschuh, der sich grundsätzlich für leichte und mittelschwere Läufer eignet.

Passform:

Auch den V13 gibt es in unterschiedlichen Weiten, wobei ich persönlich in der Standardversion ausreichend Platz im Vorfußbereich habe. Von der Größe weicht er nicht von seinem Vorgänger ab.

 

In der Praxis

Reinschlüpfen, Wohlfühlen, Loslaufen … hat auch beim Fresh Foam X 1080 V13 geklappt.

Schon beim Anziehen macht sich ein angenehmes Gefühl breit. Nichts drückt, Weichheit und Komfort umschmiegen meine Füße. Nun die ersten Laufschritte, man merkt sofort die überarbeitete Mittelsohle. Schweben wäre übertrieben, kommt der Sache aber nah.

Etwas Tempo, die Rocker-Konstruktion und das längst ausgerichtete Sohlenprofil unterstützen und treiben voran. Als Mittelfußläufer fühle ich mich abgeholt und selbst wenn ich mal auf der Ferse lande, bleibt die Abrollbewegung fließend.

Der Schuh macht Spaß, vor allem auf der Straße, wo er übrigens sehr leise unterwegs ist. Auf Waldautobahnen wurden meine überschwänglichen Laufgefühle ausgebremst. Nicht doll, aber schon etwas, denn wie oben schon geschrieben, mag der V13 eher Asphalt. Das soll jetzt nicht heißen, dass der Schuh für Wald- und Wiesenwege ungeeignet ist. Dort verliert er nur ein klein wenig an Stabilität. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es noch. Auf manch nassem Untergrund macht die Sohle keinen guten Eindruck. Also bleibt er ein „Schönwetterschuh“.

 

 

Fazit

Wie schrieb jemand? „Komfort auf einem neuen Level“. Diese Aussage kann ich voll und ganz bekräftigen. Der 1080 V12 war schon super, wird jedoch von seinem Nachfolger nochmals übertroffen. Mit dem Fresh Foam X 1080 V13 hat New Balance einen der momentan komfortabelsten gedämpften Laufschuhe auf den Markt gebracht.

Mit seinem perfekten Sitz, dem Abrollverhalten und seiner Dynamik hat er mich auf Asphalt voll überzeugt. Ein toller Schuh für lange Trainingsläufe und aus meiner Sicht auch für Wettkämpfe. Für Wald- und Wiesenwege, auf denen sich der 1080 V13 weniger stabil läuft, bietet der 860 von New Balance eine gute Alternative. Ansonsten ist der 1080 V13 vergleichbar mit dem Hoka Clifton 9, der jedoch etwas weniger gedämpft ist.

Momentan könnt ihr den New Balance Fresh Foam X 1080 V13 für 189,95 EUR erwerben. Viel Geld, aber dafür bekommt ihr einen tollen Schuh.